Die zunehmende Globalisierung der Handels-, Finanz- und Kommunikationsbeziehungen löst zunehmend Orientierungsprobleme und Befürchtungen aus. Hier kann die Beschäftigung mit der Geschichte und Politik der internationalen Gewerkschaftsorganisationen Ansatzpunkte aufzeigen, die zu mehr Transparenz komplexer ökonomischer und politischer Zusammenhänge führen, vielleicht Wegweiser zum Handeln bieten.
Die "alten" sozialen Fragen aus der Zeit der Gründung der internationalen Gewerkschaftsorganisationen behalten einen aktuellen Kern: die Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Verteidigung und Durchsetzung von Menschenrechten und Arbeitnehmerrechten.
Konsequent streiten die Gewerkschaften heute für eine soziale Dimension der Globalisierung: eine stärkere Liberalisierung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen soll nicht zum "Faustrecht" der ökonomisch Stärkeren führen - weder im Verhältnis Unternehmen/Arbeitnehmer, jüngerer/älterer Menschen, Männer/Frauen noch im Verhältnis zwischen Nord und Süd in der Welt.
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Rainer Gries Stellvertretender Leiter der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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